Johann heintzen[1]

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Das Tagebuch desJohann Heintzen

Heinrich BrodeBer aus Bergheim an der Sieg von 1746

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Unterden Gronewaldschen Notizen fin-de ich die auszugsweise Abschrift ei-nes alten Tagebuches, die Aufzeich-nungen von Heintzen-Engels".Johann Gronewald (* 1859, t1950), der von 1880 bis 1924 in Bergheim Lehrer und Schulleiter war, hat in die-ser Zeit alles Bergheim betreffende Kulturgut, Akten, Urkunden, Briefe, Tagebucher, gesammelt bzw. gesich-tet, geordnet, abgeschrieben und aus-gewertet, auch mundliche Uberlie-ferungen festgehalten. Die meisten Originale sind verloren gegangen oder verschollen, die mundliche Tradition ist in Vergessenheit geraten. Dankbar nehmen wir uns daher seiner Notizen an, die in zahlreichen Tagebuchern und der Schulchronik niedergelegt wurden und fur uns heute oft die ein-zigen Quellen zur Bergheimer Orts-geschichte sind,Zu seinen Bearbeitungen gehort auch obengenanntes Tagebuch, das mir lei-der nicht mehr als Original vorliegt und mir nur in der verkurzten Gronewald schen Abschrift uberkommen ist. Es ist aber davon auszugehen, daB Grone wald die wichtigsten Passagen auf-zeichnete und sich dabei im groBen und ganzen an die ihm vorliegende Schreibweise hielt, wobei er allerdings zuweilen eigene Kiirzel benutzte. Die krickelige Schrift Gronewalds ist stel-lenweise schwer zu entziffern. Ferner bleibt offen, ob ihm Lesefehler unter-laufen sind. Jedenfalls ist er sich hier und da seiner Transkription unsicher, da er manche Worter und Begriffe mit einem Fragezeichen versieht. Auch ist das Original in einem schlimmen Bergheimer Platt" verfaBt, gespickt mit einem breiten ,,ei" - z.B. Weideibe = Wittib oder FeischB = Fisch -, so daB mancher Ausdruck unverstandlich bleibt. Auch werden oft nicht mehr ge-brauchliche und kaum noch bekannte MaBe benutzt. Der Schreiber hat kei-ne Probleme mit der Orthographie. Er gibt die Worter wieder, wie sie ihm im Ohr klingen. Da nun unsere Schrift kei-neswegs lauttreu ist, erscheint dassel-be Wort in verschiedener Schreib weise, oft sogar in derselben Zeile. La-teinische Begriffe werden haufig verballhornt.Es ist nicht zu erkennen, ob Gronewald die ihm vorliegende Quelle der Reihe nach abschrieb oder bereits nach be-stimmten Gesichtspunkten ordnete. Jedenfalls ist die chronologische Fol-ge an mehreren Stellen unterbrochen. Bei der folgenden Auswertung der Gronewaldschen Abschrift werden wir uns daher nicht auf eine liickenlose

Transkription beschranken, sondern die wertvollsten Angaben in sinnvolle Zusammenhange gliedern.Johann Heintzen und seine Familie

,,Joannes Heintzen von Bergheim an der Sieg 1746 den 19ten 9ber (No vember)", lautet das Titelblatt.Heintzen war Bauer, Schankwit und Handler. Als Nachtrag zu seinen Ein-tragungen lesen wir: ,Johann Heintzen hat von 1753 bis 1774 in re-gem geschaftlichen Verkehr mit Kas-par Brungs auf dem Hammerhof gestanden. Er hat viel mit Wein, Fi-schen und Holz gehandelt und viel Geld ausgeliehen. Er war Gastwirt". Und er war offensichtlich ein reicher und angesehener Mann. Er wurde un 1703 geboren und starb 1779 den 14. Juni zwischen ein und zwey uhr nach einer 18monatiger Krankheit", so der Vermerk seines Sohnes. Er war ver-heiratet mit Katharina Engels, die am30.10.1772 im69. Jahrstarb, also un 1703 geboren wurde. Beide hatten mehrere Kinder, die aus den vorliegen-den Kirchenbuchern nicht her-vorgehen, wohl aber dem Tagebuch zu entnehmen sind, soweit dort ihre Mit-gift bei der Verheiratung aufgefuhrt ist: Ihr Sohn Anton, der am 26.10.1753 zu Mondorf die Elisabeth Trimborn heira-tete, war Halfmann auf dem dortigen Domdechantshof. Von 1754 bis 1771 HeBen die Eheleute Anton Heintzen in der Mondorfer Pfarrkirche 8 Kinder taufen.Anton Heintzen starb am 3.5.1802, seine Frau am 20.9.1807 mit 77 Jah-ren.Dazu schreibt Johann Heintzen: ,,1753 ist mein sohn Anton Heintzen mit derthugendsahmen Elisabeth Trimborn zu Mundorf verheyrathet worden, selbi-gem an heyrathsgut mitgegeben: 1) 2 1/2 Viertel land auf dem HauBfeld, vorgeloB (neben) einerseit Christian Thiesennoch dabey 1 1/2 Virtel Artland, vorgeloB Peter Kiichenberg,item noch 1/2 Morgen in der groBen gewahn, vorgeloB Jakob frohns Erben2) an Weingaten 1/2 4tel in der groBen flachten, einerseits Heindrich beissel, an-derseits Joes pool,item noch 1/2 4tel auf der Schumachers Bitzen, vorgeloB Christian Thysen, ander-seits Joan Engelskirchen,noch 1 pint dabey, schieBet auf die Hecke,

item noch 1/2 pint Baumgarten, vorgeloB Joan Peter BouB3) weiden orthera) daB 4theil auf dem Holtz, item noch ein orth dabey, schieBt auf das Holtz und in den Rhein, item noch ein orth vorden, schieBet in den Rhein,item noch faB (dicht) dabey ein ortchen weidengewachs, vorgeloB gelles Wolter,item an gelt gegeben ad 50 gantze franzisische florin, 1 Kuh, 4 Mater Korn (Roggen), 4 ohmen Wein, gekley-det und gereydet (mit Wasche ausge-stattet)".In den 60er Jahren muBte Johann Heintzen seinem Sohn Anton mehr-fach finanziell unter die Arme greifen. Vermutlich hat dieser als Halfe in sei nen Bauembetrieb investieren mus-sen. Jedenfalls lieh er bei seinem Va-ter groBere Summen. Der tat das nicht ohne Bedenken und Absicherung. Er lieB die Ausleihen vom Bergheimer Pastor und Dechanten bestatigen:, ,Anno 1762 den 29 xberis (Dezember) haben ich meinem sohn anthon Hein tzen gethan 13 Corlein (Carlin) geide (jede) zu 11 Dalter (Taler) 13 stuber gerechnet, macht aus an Kleingelt 147 Dalter 13 Stuber, noch 2 Dokaten in golt macht auB 7 rl (Reichstaler) corant.Anno 1763 den 12. febr. ihm gethan 2 Corlein und 2 Dokaten in golt.1767 den 29.May hat sich Joannes Heintzen mit seinem sohn Anton Heintzen in meiner Gegenwart (iber alles und Jedes dergestalt berechnet, das er, Anton, seinem Vatteren annoch schuldig verblieben ad hundert sech-zig einen Dahler, schreibe 161 Dhlr cour, woruber attestirtBercheim wie oben Godfried Strunck, Pastorferner meinem sohn anton Heintzen vorgeschossen 50 rl wegen seinem neuen Haus zu Mundorf.1776 den 12.May meinem sohn ge-lehnt 24 Conventionsthlr per zu 100 stuber.fener meinem sohn Anton Heintzen ge-lehnet 6 Conventionsthlr facit zehn rl."

Seine Tochter Anna Getrud wurde ent-sprechend mit Geld und Hausrat, Vieh und Naturalien ausgestattet:,,1 755 den 25.Nov. habe ich meine tochter Anna getraud nacher Kehse-nich(Bonn-Kessenich) in das Collni-sche mit dem Ehrsamen Joannes Hugenschurz (Hochgeschurz) Verhey rathet, selbigeran geld mitgegeben ad treyhundert Dahler, die halbe hochzeit darzu bey getragen, auch civil geklei-

15) Eine Coo (Kuh) 16) standesmaBig gekleydet 17) ad funftzig Dhl Corant". Der Gerichtsschoffe Boss wohnte in Bergheim.Er wurde um 1717 geboren und stat) am 24.1.1781. DieAusfuhrungen im Tagebuch lassenI)',:.'.-. , mf : ... -if./^U^A/^^

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